Am Freitagabend fand zum 5. Mal das Regionalforum S-Futura der Sparkasse Aurich-Norden in Aurich statt. Das Veranstaltungsformat, das sich Zukunftsthemen verschrieben hat, lockte an diesem Abend 370 Gäste in die Sparkassen-Hauptstelle am Auricher Marktplatz. „Damit sind wir ausverkauft und die Resonanz auf das Thema Klimawandel freut mich sehr“, sagt Heidrun Maas, die das Regionalforum als Veranstaltungsmanagerin der Sparkasse Aurich-Norden konzipiert und organisiert hat.
Ein Video von Greta Thunberg, der 16-jährigen schwedischen Klimaaktivistin, die sich seit 25 Wochen im Schulstreik für das Klima befindet und auf bewegende Art und Weise auf dem UN-Klimagipfel in Kattowitz sprach, eröffnete den Abend. Carlo Grün, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Aurich-Norden honorierte den unermüdlichen und selbstbewussten Einsatz der für ihre Zukunft kämpfenden jungen Schwedin und begrüßte die Gäste sowie den Hauptredner des Abends, Dirk Steffens. Der unter anderem aus „Terra X“ fernsehbekannte Wissenschaftsmoderator hielt in den folgenden 60 Minuten ein beeindruckendes Plädoyer für unseren Planeten Erde. „Wir haben keine Zeit mehr“, sagte Steffens mit Blick auf das Massenaussterben, das unsere größte Herausforderung sei. Seit der moderne Mensch sich auf diesem Planeten ausgebreitet habe, habe das mittlerweile sechste Massenaussterben der Erdgeschichte gerade begonnen. Der viel reisende Moderator zeigte auf: „Gerade sterben die Arten schneller aus, als nach dem Einschlag des Meteoriten, durch dessen Folge nach und nach die Dinosaurier ausgestorben sind“. Erschreckende Zahlen folgten: Seit 1970 habe die Erde 60 Prozent der Tiere verloren. Und Steffens macht klar: „Wenn das letzte Tier einer Art ausgestorben ist, ist die Art ausgestorben – dann gibt es kein Zurück mehr. Weg ist weg“.
Für das Massenaussterben nennt Steffens sechs Gründe: Den Klimawandel, die Lebensraumvernichtung, die Verschmutzung, die Abholzung, die Vernichtungsjagd und die Landwirtschaft. Wobei er klarstellte: „Die Bauern sind die wichtigsten Naturschützer überhaupt. Man sollte nur überlegen, wieviel man für den Liter Milch zahlen sollte. Die Bauern sind nicht die, die Schuld sind, sondern sie sind die, die von uns dazu gezwungen werden“. Womit ganz klar die Verantwortung eines jeden Einzelnen von uns deutlich wurde, sich zu engagieren. „Wir sind Teil des Systems“, sagt Steffens. „Wir müssen uns um jede Art sorgen – we are all connected!“.
Dem Vortrag von Dirk Steffens folgte eine Podiumsdiskussion, an der neben dem Moderator Prof. Dr. Daniela Jacob (Climate Service Center Deutschland GERICS), Prof. Dr. Michael Kleyer (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg) und Prof. Frank Thorenz (NLWKN) Chancen und Perspektiven für unsere Region ausloteten. Im Fokus standen nun der ansteigende Meeresspiegel, Sommerdürren und starke Regenfälle sowie der Deich- und Küstenschutz. Bei einem anschließenden Get-together konnten die Gäste sich mit Referent und Teilnehmern der Podiumsdiskussion austauschen.